Das Netz als dialogisches Notizbuch

Referentin: Christiane Frohmann, Verlegerin bei Frohmann und Mitgründerin von Orbanism

3. & 4. Tischgespräche-Runde (13.00-14.30 Uhr)

Das Netz als dialogisches Notizbuch

Schreibt man Gedanken in ein Notizbuch, stehen sie da. Wenn es gut läuft, erinnert man sich ihrer irgendwann und nimmt sie wieder auf, überträgt sie in ein anderes Medium, spinnt und entwickelt sie weiter.

Schreibt man Gedanken ins Internet, geraten diese in Bewegung. Sie erzeugen unmittelbar Wirkung, ziehen Feedbackschleifen nach sich, Kommentare, Kritik, gute Ratschläge, Anregungen. Auf eine Menge davon würde man gern verzichten und dennoch: Es ist gut, nicht mehr einsam im Elfenbeinturm zu sitzen.

Das Internet wirkt, wenn man sich ihm öffnet, wie ein vielstimmiges dialogisches Notizbuch. Im Gespräch vorgestellt und diskutiert werden Strategien, wie man sich als Autor*in produktiv und möglichst ungetrollt im Netz bewegen kann, außerdem Haltungen, mit denen man fair partizipiert, d. h., ohne andere nur vor den eigenen Karren zu spannen oder selbst anderen als Gratis-Eselchen zu dienen.

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Christiane Frohmann studierte an der Freien Universität Berlin und der Yale University, New Haven Literaturwissenschaft und Philosophie. Sie ist Verlegerin (Frohmann), Wissenschaftsautorin und Herausgeberin von digitalen Anthologien, Radioredakteurin (Generator und Ladyland aus dem Haus der Kulturen der Welt) sowie Veranstalterin des Katersalons. Ihr wissenschaftliches Interesse und damit die meisten ihrer Texte und Vorträge gelten Netzphänomenen, insbesondere der Kultur des Teilens und dem aus dieser entstehenden Wirgefühl. Als Digitalverlegerin spricht Christiane Frohmann auf nationalen und internationalen Konferenzen über das ästhetische und soziale Potenzial der Digitalisierung und die verwischenden Grenzen zwischen Verlegen, Schreiben und Lesen. Ihre Vorträge hält sie grundsätzlich frei assoziativ zu Bildern oder Schlagworten.

Foto: Christiane Frohmann

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